Die Alternative für Deutschland, eine rechtsextreme Partei, die in den bundesweiten Umfragen auf Platz zwei liegt, wird drei Mitglieder ausschließen, die wegen des Verdachts der Beteiligung an einer extremistischen Gruppe festgenommen wurden. Der Staatsanwaltschaft wird vorgeworfen, einen bewaffneten Aufstand geplant zu haben, teilte die Partei am Mittwoch mit.
Die AfD kündigte an, sie werde gerichtliche Schritte einleiten, um „von den Maßnahmen des Generalbundesanwalts betroffene Mitglieder“ auszuschließen, nachdem bei einem Polizeieinsatz am Dienstag acht Personen festgenommen und 20 Häuser durchsucht worden waren.
In Deutschland müssen politische Parteien einen schwerwiegenden Verstoß nachweisen, um ein Mitglied auszuschließen.
Ziel der Operation waren die sächsischen Separatisten, eine kleine, von rassistischer Ideologie und Verschwörungstheorien getriebene Gruppe, die sich in der Kriegsführung übte, um den Untergang des modernen deutschen Staates herbeizuführen.
Sie habe „militante Putschpläne im Frühstadium vereitelt“, sagte Innenministerin Nancy Faeser am Dienstag. Ermittlern zufolge plante die Gruppe, im Osten des Landes ein neues System zu errichten, das vom Nationalsozialismus inspiriert sei.
„Ganz gleich, in wessen Auftrag die sächsischen Separatisten agieren: In unserer Partei der Freiheit, des Friedens und der nationalen Souveränität gibt es für sie keinen Platz“, heißt es in einer Erklärung der AfD.
Der Spiegel berichtete, dass nicht registrierte Schusswaffen sowie Munition und Schalldämpfer beschlagnahmt worden seien. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren.
Zur Identität der drei Mitglieder wollte die AfD keine näheren Angaben machen.
Die AfD bezeichnete den Sachverhalt als „dringenden und schwerwiegenden Fall“ und kündigte an, die Mitgliedschaftsrechte der Mitglieder bis zur Entscheidung des Schiedsgerichts mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen.
Der deutsche Verfassungsschutz betrachtet die AfD als mutmaßlich extremistische Organisation. Die AfD bezeichnet sich selbst als demokratische politische Partei und hat diese Einstufung vor Gericht angefochten.