Die terroristische Attacke auf Israel darf nicht dazu führen, dass die Ukraine aus dem Blick gerät. Hier wie dort richten sich die Angriffe gegen die Demokratie.
Schon vor dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel hat der russische Präsident Wladimir Putin darauf gesetzt, dass der Westen der Unterstützung für die Ukraine irgendwann müde wird. Der Krieg im Nahen Osten dürfte deshalb ganz in seinem Sinne sein: Je mehr Krisen und Konflikte Europa und Amerika in Atem halten, desto besser für ihn. Seine in Peking vorgetragene Forderung, die Kämpfe im Gazastreifen sollten rasch beendet werden, ist in etwa so ernst zu nehmen wie seine angebliche Bestürzung über deren zivile Opfer.
Die sind ihm wahrscheinlich gleichgültig. Zur Erinnerung: Putin hat in Tschetschenien, Syrien und nun auch in der Ukraine hemmungslos zivile Ziele angreifen lassen.
Kampf gegen freiheitlichen Lebensstil
Weder in Europa noch in Amerika sollte die Solidarität mit Israel jene mit der Ukraine in den Hintergrund treten lassen. Die Attacke der Hamas auf Israel und Putins Überfall auf die Ukraine haben eines gemeinsam: Die Angreifer sind aus Prinzip Feinde offener und demokratischer Gesellschaften.
Die Islamisten haben mit dem Massaker bei dem Musikfestival demonstriert, dass ihr Kampf nicht nur Israel, sondern auch dem dort möglichen freiheitlichen Lebensstil gilt. Und Putin führt nicht nur Krieg gegen die Ukraine, sondern gegen den ganzen Westen. Daher ist es für Europas Zukunft essenziell, auch jetzt in der Unterstützung für die Ukraine nicht nachzulassen.
Quelle : faz