Weiterer Verdachtsfall Nicht Bestätigt


Der Schaden durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland ist schon jetzt hoch. Doch bislang breitet sich das Virus nicht aus. Die Tests zu einem weiteren Verdachtsfall sind negativ.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche lässt die Agrarbranche zittern. Erste Länder haben schon einen Importstopp für deutsche Produkte verhängt. Der Schaden soll in die Milliarden gehen. Entsprechend groß ist die Hoffnung, dass sich die für Menschen ungefährliche Seuche nicht weiter ausbreitet. Immerhin: Ein Verdachtsfall hat sich jetzt nicht bestätigt.

“Der Stand ist heute, dass es keinen zweiten weiteren positiven Fall gibt”, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) im Deutschlandfunk. Fachleute des Friedrich-Loeffler-Instituts hätten noch in der Nacht die Untersuchung vorgenommen. Die Ziege aus dem Landkreis Barnim in Brandenburg sei frei von Maul- und Klauenseuche.

Auch das Brandenburger Landwirtschaftsministerium teilte mit, der Verdacht habe sich nicht bestätigt. “Somit gibt es keinen weiteren Ausbruch der MKS und auch keine weitere Ausbreitung dieser Tierseuche.” Der Verdachtsfall war am Mittwoch aufgetreten. Von den betroffenen Tieren wurden nach Angaben eines Sprechers unverzüglich Proben genommen.

Özdemir sichert Unterstützung zu

Damit bleibt es bei einem bekannten Ausbruch. “Deutschland ist weiterhin nicht maul- und klauenseuchenfrei, aber immerhin die Tierseuche hat sich Stand heute nicht ausgebreitet”, sagte Özdemir. Die Sorgen seien aber weiterhin groß. Solange nicht sicher sei, dass Deutschland vollständig frei von der Seuche sei, dürfe es bei den Schutzmaßnahmen kein Nachlassen geben.

“Was die Landwirte angeht, muss klar sein: Kein Hof sollte aufgeben müssen wegen der Maul- und Klauenseuche.” Den Angaben des Ministers zufolge entschädigen die Tierseuchenkassen der Bundesländer unmittelbar für getötete Tiere und den Abtransport. “Wenn es zu weiteren Ausbrüchen kommt und wir dann eine Krise von nationalem Ausmaß bekommen, dann sind wir alle gefordert.”

Erster Fall seit Jahrzehnten

In der vergangenen Woche war die Maul- und Klauenseuche (MKS) erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland ausgebrochen. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt.

Die Folgen für die betroffenen Landwirte als auch für die gesamte Agrarbranche sind verheerend. Sämtliche Tiere eines betroffenen Hofs werden getötet. Im aktuellen Fall wurden selbst auf einem Betrieb in Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) vorsorglich Ziegen, Schafe und Rinder getötet, weil der Hof Heu vom betroffenen Ursprungsbetrieb aus Hönow bezogen hatte.

Milliardenschaden befürchtet

Der Deutsche Raiffeisenverband hat eine erste Schätzung zu den bisher entstandenen wirtschaftlichen Schäden abgegeben. “Entlang der Wertschöpfungskette gehen wir Stand heute bereits jetzt schon von einem Umsatz-Verlust in Höhe von einer Milliarde Euro aus”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jörg Migende.

Das Problem ist vor allem der Export. Innerhalb der EU, wo die wichtigsten Abnehmer sitzen, kann der Handel mit tierischen Produkten aus Deutschland weitergehen. Zu den großen Handelspartnern außerhalb der EU zählen Großbritannien, Südkorea und Vietnam. Sie haben schon Importstopps für viele Produkte aus ganz Deutschland verhängt. Bauernpräsident Joachim Rukwied fürchtet, dass diese selbst bei rascher Eindämmung noch monatelang aufrechterhalten bleiben.

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