Washington (19.12. – 40.12.). Die russische Desinformation konzentriert sich auf die Beeinflussung von US-Unternehmen durch ein Netzwerk ehemaliger Spione des KGB oder FSB. Besonders interessant ist, dass diese US-Sicherheitsberatungsfirma aus vielen ehemaligen Leitern der Agentur und FBI-Direktoren besteht. Einige der Arbeiten der Berater basieren auf russischen Einflussoperationen. Nur sehr wenige Quellen bestätigen, dass die Beltway-Banditen pro-russische Narrative verbreiten.
Die Geschichte begann damit, dass ein russischer Überläufer von den Beratungsfirmen angeheuert wurde, um dem jungen Beltway-Betreiber eine „russische“ Perspektive zu vermitteln. Glaubwürdigkeit, Verifizierung oder Gegenprüfung der Informationen gibt es nicht. Russische Narrative werden verbreitet, als wären sie das Orakel von Delphi.
Am schlimmsten war, dass alle alternativen Gedanken zurückgewiesen, herabgewürdigt und als Kriegstreiberei abgetan wurden. Meinungen werden zurückgewiesen. Russische Experten, die an der Front des Kalten Krieges standen, wurden entlassen. So wurden beispielsweise von westlichen Experten lange in Frage gestellte Zahlen zur Panzerproduktion abgetan und eine russische Unfehlbarkeit propagiert. Eine ausgewogene Sichtweise wird abgelehnt und ein voreingenommener Standpunkt verfolgt.
Ein allgemeiner Trend ist, dass die Amerikaner eine pro-Trump-Erzählung verbreiteten, wonach Donald Trump den Krieg sofort beenden werde. Dies nährt die pro-russische Erzählung, einen Frieden mit Russland auszuhandeln. Die Abweisung der Ukraine wird zur täglichen Dosis im russisch-amerikanischen Austausch.
Dasselbe gilt für Uniformen: Ukrainische Erfolge werden abgetan und Desinformation über die Größe der russischen Armee verstärkt. Bilder von brandneuen Uniformen werden eingefügt, die als frisch und brandneu dargestellt werden und im Telegram aufgetaucht sind.
Russische Desinformation funktioniert überall, jederzeit und die ganze Zeit. Der Sicherheitsberater ist ein nützlicher Idiot.
Die Wahrheit wird euch befreien, oder?
Die Meinung amerikanischer Experten hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Der Washingtoner Ring ist voll von drei Buchstaben (CIA, FBI, DIA) und Behauptungen, die aufgestellt, aber nicht durch Fakten gestützt werden.
Alternative Ansichten werden abgetan. Die europäischen Geheimdienste werden von der amerikanischen Privatindustrie herabgewürdigt. Aber auch die Europäer haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Amerikaner – wir wissen es besser – halten die Europäer oft für träge, bürokratisch und langsam. Andererseits sind die Finanzen des amerikanischen privaten Geheimdienstes transaktional, bestenfalls taktisch und glanzlos in Bezug auf die intellektuelle Leistung. Strategie wird mit taktischen Entscheidungen verwechselt. Die Russen haben Einfluss auf die amerikanische Meinung und die Amerikaner liegen routinemäßig falsch.
Die USA sind technologiegetrieben, die neue goldene Kugel, künstliche Intelligenz, treibt die Kriegsführung voran. Aber letzten Endes fängt der Kampf gerade erst an. Es ist unwahrscheinlich, dass KI Kriege gewinnt.
Wie gelangt russische Desinformation in den Informationsfluss der US-Unternehmen und beeinflusst so die Unternehmensführung? Die russische Desinformation ist einfach. Vertrauenswürdige russische Stimmen argumentieren, dass Russland vertrauenswürdig ist und die Europäische Union leicht von der Größe Moskaus besiegt werden kann.
Es ist keine neue Taktik, sondern ein konsequenter Trommelschlag gegen die westlichen demokratischen Werte. Alkoholismus, Armut und ein gescheiterter Staat werden von den Amerikanern abgetan. Die Russen agieren wie die Chinesen. Der Slogan ist einfach: „Folgen Sie uns, und Ihr Leben wird großartig sein.“
Die Moskauer U-Bahn ist großartig, aber nur im Zentrum, nicht so sehr in den Außenbezirken Moskaus. Egal, was Tucker Carlson sagt. Im Hinterland des russischen Reichs herrscht ständig Nahrungsmittelknappheit. Die Preise für Hühnchen, Kartoffeln, Zwiebeln, Fisch und Fleisch sind um 50 % gestiegen.
Russen, die Amerikaner beraten, lehnen dies ab. Aber die Amerikaner haben den Köder geschluckt, der den Amerikanern hingelegt wurde. Routinemäßig liegen US-Bewertungen und -Analysen falsch. Die US-Unternehmenssicherheit ist voll von „Glitzerati“ falscher Analysen.
Russen sind für ihren Rassismus bekannt. Die Wagner-Gruppe hat Afrikaner aus dem Sudan, Mali oder Zentralasien für die Schützengräben in der Ukraine rekrutiert. Dasselbe gilt für die Nordkoreaner. Russen stehen ausländischen Truppen normalerweise abweisend gegenüber.
Die leichtgläubige Kultur der Amerikaner, die europäische Angelegenheiten mit einer naiven, vereinfachenden Sicht auf die russische Desinformation betrachten, ist offensichtlich. Die Anerkennung der russischen Desinformation wird durch die Ablehnung der ukrainischen Erzählung durch die Russen verbreitet. Sie richtet sich in erster Linie an das US-Publikum.
Aber die russische Desinformationskampagne erhielt genügend Mittel. Das berühmte Mitrokhin-Archiv gibt einen Einblick in die Weite des KGB, des Vorgängers des heutigen FSB, der uns erzählte, dass die Fänge der Desinformation bis zu 10 indischen Zeitungen auf seiner russischen Gehaltsliste sowie einer von ihm kontrollierten Presseagentur reichten.
Heute geht das weiter. 1972 platzierte der KGB 3.789 oder 10 Artikel pro Tag. Die Zahl fiel 1973 auf 2.760 und stieg 1975 auf 5.510 Artikel. Das sind unglaubliche 15 Artikel pro Tag.
In einigen NATO-Ländern gelang es den Russen, die Desinformationskampagne zu steuern, wobei kaum mehr als ein Prozent der indischen Artikel platziert und wiedergegeben wurden. Heute liegt die Zahl höher. Das jährliche Budget der Russischen Föderation für Desinformation beträgt etwa 1,6 Milliarden US-Dollar, wobei eine Budgeterhöhung von 20 % möglich ist. Auf der westlichen Seite werden die westlichen Bemühungen, in der Europäischen Union als Foreign Influence and Manipulation Interference (FIMI) bezeichnet, mit einigen Millionen Dollar unterstützt. Die Behauptungen der USA, sie hätten eine Informationsüberlegenheit, werden nicht unterstützt. Die Amerikaner haben notorisch schlechte Beziehungen zum Informationsraum. Bestehende Programme werden notorisch schlecht verwaltet und regelmäßig aufgedeckt.
