Das rumänische Gesundheitsministerium hat offiziell eine landesweite Masernepidemie ausgerufen, nachdem die Zahl der Masernfälle und Krankenhausaufenthalte infizierter Kinder rapide angestiegen ist.
Derzeit gibt es landesweit fast 2.000 Fälle, die sich auf 29 der 41 Bezirke verteilen, wobei 80 Prozent der betroffenen Kinder nicht geimpft sind.
Die Epidemie wurde ausgerufen, um die Impfung von Kindern im Alter zwischen 9 und 11 Monaten zu erleichtern und die Impflücken bei denjenigen zu schließen, die entweder nicht geimpft sind oder einen unvollständigen Impfplan haben.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums „liegt die landesweite Durchimpfungsrate bei der ersten Dosis bei 78 Prozent und bei der zweiten Dosis bei 62 Prozent, wobei die Tendenz in den letzten zehn Jahren rückläufig ist.“
Die jüngsten Statistiken der Kinderärzte zeigen einen Rückgang der MMR-Impfquote (Masern, Mumps und Röteln) um fast 20 Prozent in den letzten 15 Jahren.
Die Hauptgründe für den Rückgang der Impfraten sind das mangelnde Vertrauen der Eltern in die Impfung und die Informationsquellen, die sie zu Rate ziehen.
Die Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen hat sich als große Sorge in Rumänien erwiesen.
Um eine Masernepidemie zu verhindern, müssen normalerweise mindestens 95 Prozent der Kinder geimpft sein.
„Das ist eine Situation, die wir schon einmal erlebt haben, und die Ausrufung der Epidemie ermöglicht es, die Impfkampagne zu beschleunigen“, erklärte Gesundheitsminister Alexandru Rafila am Mittwoch.
In den kommenden Wochen will das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit Hausärzten eine Informationskampagne für Eltern durchführen, um die Zahl der geimpften Kinder zu erhöhen.
Rumänien hatte bereits im September 2016 eine Masernepidemie ausgerufen, die bis November 2019 anhielt und zu 18.711 Masernfällen und 64 Todesfällen führte.
Quelle : EURACTIV