Colombo (25/7 – 30.77)
In seinem Buch „Sri Lanka’s Easter Sunday Massacre: Lessons for the International Community“ betont der Terrorismusexperte Dr. Rohan Gunaratna, wie wichtig es ist, die islamische Ideologie zu entradikalisieren, um den islamischen Terrorismus wirksam zu bekämpfen. Er identifiziert den Wahhabismus oder Salafismus als die Wurzel des islamischen Terrorismus, der sich durch moderne Kommunikationsmittel weltweit rasch verbreitet. Gunaratna warnt davor, dass es nicht ausreiche, Täter nach Anschlägen einfach festzunehmen; Der Schwerpunkt sollte darauf liegen, Radikalisierung von vornherein zu verhindern.
Die Bombenanschläge am Ostersonntag im April 2019, bei denen über 200 Menschen ums Leben kamen, wurden von extremistischen Ideologien angeheizt, die von Ereignissen im Nahen Osten und islamischen Extremisten in Südindien inspiriert waren. Das Fehlen eines rechtlichen und politischen Rahmens in Sri Lanka zur Eindämmung der Radikalisierung und zur Förderung von Mäßigung, Toleranz und Zusammenleben trägt dazu bei, dass solche Angriffe möglicherweise erneut auftreten.
Um im Deradikalisierungsprozess erfolgreich zu sein, muss Sri Lanka einen einheitlichen Ansatz entwickeln, indem es konfrontative Politik vermeidet und einen Konsens über die nationale Sicherheit herstellt. Die Bekämpfung des von wahhabitischen und salafistischen Institutionen propagierten religiösen Exklusivismus ist von entscheidender Bedeutung und erfordert sowohl staatliche als auch gemeinschaftliche Maßnahmen. Gunaratna betont, dass die Ideologie des Hasses gegen andere Glaubensrichtungen abgebaut werden muss, um zukünftige Angriffe zu verhindern.
Rohan Gunaratna sagt, dass der islamische Terrorismus nur ein Ergebnis des Wahhabismus oder Salafismus sei, der sich mithilfe moderner Kommunikationsmittel rasch auf der ganzen Welt ausbreitet.
Das Jahapalnaja-Regime (2015–2019) steht in der Kritik, weil es Sicherheits- und Geheimdienstplattformen systematisch abbaut, was zu Schwachstellen in der nationalen Sicherheit führt. Der politische Druck von Menschenrechtsgruppen behinderte die Bemühungen der Geheimdienste und trug zu den Osteranschlägen bei. Es wird betont, dass es den politischen Führern an Bewusstsein für die Sicherheitsdimension und an der Notwendigkeit einer behördenübergreifenden Zusammenarbeit mangelt.
Gunaratna lehnt die jüngste Entscheidung der srilankischen Regierung ab, fünf der elf verbotenen islamischen Organisationen nach Lobbyarbeit radikaler Geistlicher und Politiker von der Liste zu streichen. Er argumentiert, dass die Gefährdung der nationalen Sicherheit aus politischen Gründen die nationale Einheit und den sozialen Zusammenhalt untergräbt und zu ethnischem und religiösem Hass und Gewalt führt. Stattdessen sollten Staats- und Regierungschefs ethnische und religiöse Führer in die allgemeine nationale Politik integrieren, um Harmonie und Zusammenleben zu fördern.
Gunaratna empfiehlt mehrere Maßnahmen, darunter die Überprüfung und Zertifizierung von Geistlichen, das Setzen von Hassrednern auf die schwarze Liste, die Entwicklung eines umfassenden Lehrplans für Geistliche und die regelmäßige Überprüfung ihrer Lehren. Er plädiert außerdem für einen Nationalen Sicherheitsrat, ein Nationales Sicherheitsgesetz und ein Gesetz über ausländische Einmischung, um die Nation vor externen Bedrohungen und spaltenden Ideologien zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Deradikalisierung der islamischen Ideologie und die Stärkung der Geheimdienst- und Sicherheitskapazitäten wesentliche Strategien zur Bekämpfung der Grundursachen des islamischen Terrorismus in Sri Lanka sind. Der Aufbau sozialer und religiöser Harmonie, die Förderung der behördenübergreifenden Zusammenarbeit und der politische Konsens in Fragen der nationalen Sicherheit sind entscheidende Schritte, um zukünftige Angriffe zu verhindern und die Stabilität des Landes zu gewährleisten.