Günstige öffentliche Verkehrsmittel scheinen eine Selbstverständlichkeit zu sein, wenn es darum geht, Emissionen einzudämmen. Das Beispiel Deutschland untermauert dies mit starken Zahlen.
Ein Plan zur Steigerung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland wurde als „großer Erfolg“ gefeiert.
Das Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat hat laut DB Regio-Geschäftsführerin Evelyn Palla zu einem Fahrgastanstieg im Regionalverkehr der Deutschen Bahn um 25 Prozent geführt.
Das im Mai eingeführte „D-Ticket“ ermöglicht es Menschen, so viele Busse und Nah- oder Regionalzüge im ganzen Land zu nutzen, wie sie benötigen. Es umfasst das beliebte S-Bahn-Netz Berlins.
Vergleicht man die Reisezahlen mit April, sei das Deutschlandticket „bereits ein großer Erfolg“, sagte Palla dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing bezeichnete das Ticket im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur als „wirklich einen Riesenerfolg“.
Wie hat das Deutschlandticket das Reiseverhalten der Menschen verändert?
Seit dem 1. Mai belegen die Aufzeichnungen der Deutschen Bahn, dass die Deutschen mit dem D-Ticket „deutlich längere Strecken“ zurücklegen.
Besonders beliebt sind im Sommer Routen an die Küste und in die Berge. Dies deutet darauf hin, dass das Programm es den Menschen ermöglicht, rund um ihren Urlaub nachhaltigere Reiseentscheidungen zu treffen .
Allerdings erklärt dieser saisonale Wandel, wie Palla einräumt, teilweise auch den jüngsten Anstieg der Fahrten.
„Dass die Züge im Mai und Juni voller waren als im April, liegt auch an Feiertagen und der Ferienzeit“, sagt sie.
„Die knapp drei Monate, die wir jetzt das Deutschlandticket haben, reichen noch nicht aus, um ein genaues Bild zu zeichnen.“
Dennoch zeigen die Zahlen einen vielversprechenden Trend. In den weniger als drei Monaten seit seiner Einführung habe der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) fast eine Million neue Kunden gewonnen, betont Wissing.
Wir haben die Zahl der Abonnenten erhöht, die sich fest für den ÖPNV engagieren.
„Und wir haben die Zahl der Abonnenten erhöht, die sich fest für den ÖPNV engagieren. Das heißt, es gibt nicht nur eine gelegentliche Nutzung, sondern eine alltägliche Nutzung.“
Die Nachfrage nach dem Ticket ist weiterhin groß. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nutzten zum 20. Juni 9,6 Millionen Fahrgäste das D-Ticket-Abo.
Bleibt das 49-Euro-Ticket für Deutschland?
In manchen Regionen seien „die Menschen so viel gereist wie im 9-Euro-Sommer“, sagte Palla dem RND.
Durch den 9-Euro-Monat-Deal, der von Juni bis August letzten Jahres lief, wurden 52 Millionen Tickets verkauft und schätzungsweise 1,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
Obwohl es unglaublich beliebt war und erhebliche Klimavorteile mit sich brachte, kostete der extrem günstige Pass den Staat zu viel, als dass er verlängert werden könnte.
Es gibt ein Fragezeichen darüber, wie lange der diesjährige 49-Euro-Pass gültig sein wird, da Transportbosse im Mai davor gewarnt haben, dass er möglicherweise auch nicht nachhaltig sein könnte.
Aber Wissing klingt hoffnungsvoll. Je mehr Abonnenten es gibt, desto günstiger wird das Deutschlandticket langfristig.
„Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen das Ticket dauerhaft nutzen.“
So funktioniert das monatliche Bundesticket für den öffentlichen Nahverkehr im Wert von 49 € und wo es gültig ist.
Quelle : Euronews