Das deutsche Kabinett hat am Mittwoch einem Gesetzentwurf zugestimmt, der es der Armee ermöglichen soll, die Einsatzbereitschaft der 18-Jährigen in Deutschland für den Dienst in der Bundeswehr zu messen. Ziel ist es, die Truppenstärke für NATO-Verpflichtungen zu erhöhen, ohne auf die Wehrpflicht zurückzugreifen.
Der Krieg in der Ukraine löste in Deutschland eine Debatte darüber aus, ob die 2011 abgeschaffte Wehrpflicht wieder eingeführt werden sollte, um die als Reaktion auf ein aggressiveres Russland schrumpfende Truppenstärke zu erhöhen.
Sie verfügt derzeit über 180.000 Soldatinnen und Soldaten, deren Zahl bis 2031 auf 203.000 aufgestockt werden soll, sowie 60.000 Reservisten.
Ziel ist es, langfristig 200.000 zusätzliche Reservisten zu erreichen, um im Kriegsfall die deutsche Truppenstärke rasch auf rund 460.000 Mann auszubauen.
Mit der Abschaffung der Wehrpflicht stoppte Deutschland die Registrierung von 18-Jährigen zum Militärdienst. Damit verfügte das Land nicht mehr über eine verlässliche Datenbank, auf die es zurückgreifen konnte.
Ziel des neuen Gesetzes ist es, diese Zahlen wieder im Blick zu behalten: Das vorgeschlagene Modell sieht vor, dass künftig alle Männer, die 18 Jahre alt werden – im kommenden Jahr sind das etwa 300.000 – einen digitalen Fragebogen zu ihrem Interesse an einem Eintritt in die Armee ausfüllen müssen.
Auch junge Frauen erhalten die Umfrage zugesandt, sind jedoch nicht verpflichtet, daran teilzunehmen.