Ukraine beschiesst Belgorod mit westlichen Waffen


Die Ukraine hat laut verschiedenen Beobachtern erstmals Ziele in Russland mit westlichen Waffen angegriffen. Die Grenzregion Belgorod leidet unter dem Krieg.

Seit Kurzem darf die Ukraine westliche Waffe in begrenztem Rahmen auch gegen Ziele in Russland einsetzen. Bei der Verteidigung der Region Charkiw hat US-Präsident Joe Biden dies erlaubt. Und davon macht die Ukraine scheinbar Gebrauch.

Seit Freitagabend warnen die russischen Behörden immer wieder vor Raketengefahr in der Stadt Belgorod und der gleichnamigen Region. Die Bevölkerung solle sich von Fenstern fernhalten, mahnte das Ministerium für Notsituationen laut der «Bild». Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet von mindestens 40 Explosionen am Himmel über Belgorod, auch beim Dorf Belenkoe gab es Einschläge.

Nicht nur Russland, sondern auch unabhängige Beobachter berichten von den Angriffen. Auf X, vormals Twitter, schreibt «OSINTdefender», dass die Ukraine scheinbar die Angriffe mit US-Waffen gestartet habe. Mindestens acht Raketen aus einem Himars-Raketenwerfer seien auf Aufnahmen zu sehen.Ein Himars-Raketenwerfer feuert ein Geschoss ab. – keystone

Videos auf dem Kurznachrichtendienst zeigen auch die Aktivitäten der russischen Luftabwehr. Andere Aufnahmen zeigen Brände und Rauchsäulen über Belgorod. Russische Soldaten in der Gegend teilen zudem Bilder von Fragmenten von US-Raketen.

Belgorod leidet unter Angriffen, Bevölkerung zieht weg


Die Stadt Belgorod liegt nur rund 70 Kilometer von Charkiw entfernt. Bislang konnte Russland die umkämpfte Stadt mit Gleitbomben und Raketen von eigenem Territorium aus angreifen. Die Ukraine durfte sich nicht mit westlichen Waffen wehren, die USA und andere Länder erlauben dies nun.

Belgorod wurde bereits zuvor immer wieder Ziel von Angriffen, Kiew dementiert jegliche Beteiligung. Das unabhängige russische Onlineportal Verstka berichtet von rund 300 bis 400 Angriffen pro Monat. In der Region wurden laut Behördenangaben rund 6500 Häuser zerstört.

Vor dem Krieg gehörte die Oblast zu den reicheren, jährlich zogen laut «n-tv» rund 50’000 Russen zu. Doch seit Kriegsausbruch leiden Wirtschaft und Bevölkerung, die Lebensmittel sind teurer als in Moskau. «Die Stadt ist leer, es gibt keine Arbeit», sagt eine Bewohnerin. Viele Einwohner würden wegziehen oder es zumindest planen.

Die Schuld schieben die Bewohner aber eher selten der Ukraine zu: Eine andere Frau sagt gegenüber dem Portal «Meduza»: «Ich wünschte, Putin würde kommen und sehen, was er unserer Stadt angetan hat.»

Quelle: Nau.ch

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